Donnerstag, 30. Oktober 2014

Sind wir noch ganz dicht?

Gestern um 10 Uhr fand noch ein wichtiges Ereignis in unserem Hausbau statt:

Es war der Tag unseres Blower Door Tests ;)

Fast hätten wir ihn zum zweiten Mal verschieben müssen, aber unser Trockenbauer hat die Unterkonstruktion im Erdgeschoss doch noch bis 10 Uhr fertig stellen können *freu*
  • Zuerst wurde ein Blower Door Test nach DIN EN 13829 durchgeführt. Das ist ein international anerkanntes Prüfverfahren zum Dichtheitsnachweis von Gebäuden. 
  • Dazu wird nach einem zertifizierten Messprotokoll die Luftwechselrate (n50-Wert) des Gebäudes gem. ENEV bestimmt. Dabei wird ermittelt, wie oft das Luftvolumen des Gebäudes bei einer bestimmten Druckdifferenz zur Außenluft pro Stunde ausgetauscht wird. 
  • Bei einer Druckdifferenz von 50Pa darf bei einem ordnungsgemäß ausgeführten Haus unter den Testbedingungen die Luftwechselrate nicht mehr als das dreifache Gebäudeinnenvolumen betragen

Wie sieht der Test nun in der Praxis aus?
  1. In die offene Außentür (Eingangstür) wurde ein Rahmen eingesetzt, der mit einer Folie bespannt war. 
  2. In einer Folienöffnung befindet sich ein Ventilator. 
  3. Die Drehzahl des Ventilators wird so geregelt, dass sich ein definierter Druck zwischen Außen- und Innenraum einstellt. 
  4. Um diesen Druck aufrechtzuerhalten muss der Ventilator einen so hohen Volumenstrom fördern, wie durch Leckstellen des Gebäudes entweicht. 
  5. Um zu einer aussagekräftigen Kenngröße (n50) der Luftdichtheit zu kommen, wird der gemessene Volumenstrom durch das Volumen des Gebäudes geteilt.
  6. Diesen Wert benötigt man wiederum zur EnEf Berechnung
  7. Nachdem die Druckdifferenz aufgebaut war, also Unterdruck im Haus herrschte, wurde mit vollem Körpereinsatz der Gutachterin an allen möglichen und unmöglichen Stellen nach Leckstellen in der Gebäudehülle gesucht. Diese konnten gut mit der bloßen Hand detektiert werden, da es dort heftig zog wie Hechtsuppe...
  8. Dann wurden alle gefundenen Leckagen markiert und die Abdichtungsmaßnahmen besprochen.



Und zum Abschluss wurde dann noch eine Thermografie gemacht ;)
  1. Dazu wurde mit der Wärmebildkamera nochmals jedes einzelne Hausfuge und Ecke abgefahren und dokumentiert.
  2. Dabei wurde doch glatt noch eine Sollbruchstelle entdeckentdeckt,  die wir noch nicht auf dem Schirm hatten.
  3. Jetzt rechnet die Gutachterin noch die Ergebnisse aus und wir bekommen am Ende das Prüfprotokol mit Urkunde - das ist dann fast wie beim Schulsport *ggg*

Fazit:
Es war ein sehr aufschlussreicher Termin, der enorm wichtig war!
Und es wird demnächst wohl einen Folgezeit geben, ein paar Sachen sind da wohl noch abzudichten... aber das war vorherzusehen...

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